#NoSEO4Hate – Kein SEO für den Hass!

Wer wir sind

Wir sind #NoSEO4Hate – eine Online-Initiative junger Internetnutzer. Als Digital Natives haben wir uns eines Abends einmal zusammengesetzt und überlegt, was man gegen Online-Hass unternehmen kann. Und das hier ist dabei rausgekommen. Doch der Reihe nach, zunächst einmal ...

Was ist SEO?

SEO ist ein Akronym für Search Engine Optimization und beschreibt somit die Aufbereitung einer Website für Online-Suchmaschinen. Im erweiterten Sinne umfasst dies auch die Bereitstellung von Metadaten, die zur Erzeugung einer Seitenvorschau verwendet werden können.

Das Problem

Online-Hass wird in sozialen Medien durch das gezielte Verbreiten von Nachrichten aus seriöser Quelle mit kontroversem Inhalt angefacht. Diese Meldungen sind in der Regel so aufbereitet, dass beim Posten in Foren, Chats oder Timelines der Link automatisch mit Titel, Beschreibung und Bild dargestellt wird. Oft werden dann nur die Überschriften oder zumindest auch die Kurzzusammenfassungen gelesen, so dass wichtiger Kontext verloren geht. Die dargestellten Bilder – wenn auch nur symbolische Vertreter – tun ihr Übriges.

Unser Lösungsansatz

Die Nachrichtenmeldungen werden nach einfachen Mustern ausgesucht und verbreitet: Um gegen gesellschaftliche Minderheiten zu hetzen werden z.B. Meldungen zu Gewaltdelikten mit tatverdächtigen Personen verbreitet, die dieser Minderheit angehören. Diese Muster ermöglichen aber auch ein gezieltes Gegensteuern seitens des Betreibers eines Nachrichtenportals:

In den für soziale Medien eingebundenen Bildern können entsprechende Warnhinweise eingebaut werden, die der Emotionalisierung entgegenwirken, während das auf der verlinkten Artikelseite verwendete Bild unverändert bleibt. Dies könnte dann wie folgt aussehen:

Bild 1: Abstraktes Beispiel für das Posten einer Nachricht auf Twitter – ohne Hinweis.
Bild 2: Abstraktes Beispiel für das Posten der selben Nachricht – jetzt mit einem Hinweis versehen.

Solch ein Hinweis wirkt beim Verbreiten der Nachricht in sozialen Medien den Absichten eines Hetzers direkt entgegen und versachlicht den Verhalt wieder. Zudem könnten bei Meldungen zu Geschehnissen mit traumatisierendem Charakter gezielte Trigger-Warnungen eingesetzt werden, um die Nutzer sozialer Medien zu schützen.

Die Erzeugung von Hinweisen könnte entweder über eine manuelle Eingabe durch den Verfasser erfolgen werden oder der Prozess wird direkt automatisiert: anhand der kategorischen Einordnung oder der im Artikel verwendeten Begriffe führt ein Algorithmus eine Bewertung durch wählt aus einer Reihe von Vorgaben einen Hinweis für das Bild.

Gezieltes Ausspielen der Hinweise

Nicht nur bei der Auswahl der Nachrichtenmeldungen sind Muster erkennbar, sondern auch bei der Wahl des verwendeten sozialen Mediums zur Verbreitung. Durch eine feinere Ausgestaltung der Metadaten können je nach Dienst unterschiedliche Hinweise ausgegeben werden.

Eine Demo für ein einfaches statisches Beispiel haben wir hier einmal vorbereitet. Für das gezielte Ansprechen der verschiedenen Dienste hingegen müssen serverseitig die jeweiligen Crawler erfasst werden. Die Metadaten werden dann bei der Rückgabe dynamisch angepasst. Hier ein Beispiel für eine solche Implementierung in PHP:

<meta property="og:site_name" content="...">
<meta property="og:type" content="article">
<?php
$basepath = '.../';
if (preg_match('/TelegramBot/',$_SERVER['HTTP_USER_AGENT'])) {
    $service = 'Telegram';
    $image = 'hinweis_telegram.jpg';
} else if (preg_match('/WhatsApp/',$_SERVER['HTTP_USER_AGENT'])) {
    $service = 'WhatsApp';
    $image = 'hinweis_whatsapp.jpg';
} else if (preg_match('/facebookexternalhit/',$_SERVER['HTTP_USER_AGENT'])) {
    $service = 'Facebook';
    $image = 'hinweis_facebook.jpg';
} else if (preg_match('/Twitterbot/',$_SERVER['HTTP_USER_AGENT'])) {
    $service = 'Twitter';
    $image = 'hinweis_twitter.jpg';
} else {
    $service = 'unbekannt';
    $image = 'hinweis_standard.jpg';
}
?>
<meta property="og:url" content="...">
<meta property="og:title" content="#NoSEO4Hate - Demo (dynamisch)">
<meta property="og:description" content="Dienst: <?php echo $service; ?>">
<meta property="og:image" content="<?php echo $basepath.$image; ?>">

Schnellauswertung des Surfverhaltens

Nicht nur für die Vorschau, auch für die Anzeige der Nachricht selbst ist es möglich, passende Hinweise auszugeben ohne den gewöhnlichen Nutzer zu stören:

Durch eine Auswertung des HTTP-Referrers beim Seitenaufruf kann der Ursprung des Links ermittelt werden. Handelt es sich dabei um eine einschlägige Quelle wie einem berüchtigten Forum, erlaubt dies Rückschlüsse auf die Intention desjenigen, der den Link dort platziert hat. Der hetzenden Absicht kann dann mit Hinweisen in der Nachrichtenmeldung selbst begegnet werden. Alternativ könnte man sie auch verkürzt so wiedergeben, sodass sie nicht mehr zum aufhetzen geeignet ist.

Unser Appell

Was halten Sie von dieser Idee? Wenn dieses Konzept Sie überzeugt hat, würden wir uns freuen, wenn Sie es teilen und verbreiten, da wir über keine etablierte Reichweite verfügen. Als Hashtag empfehlen wir wie eingangs #NoSEO4Hate

Besonders würden wir uns freuen, wenn Sie das Konzept sogar in Ihr Nachrichtenportal übernehmen würden. Uns ist klar, dass es im alltäglichen Arbeitsablauf mit Mehraufwand und eventuell im Vorfeld mit technischen Erweiterungen verbunden ist. Jedoch bietet es auch die Möglichkeit, selber aktiv zu werden und sich dem Hass im Netz entgegenzustellen – und nicht länger auf Maßnahmen der großen Social-Media-Konzerne warten zu müssen.